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Hallo...

.. und ein herzliches Willkommen auf meinen Seiten.
Schön, dass Du hierher gefunden hast.

Ich bin Minka, eine europäische Langhaarkatze. Tierärzte haben mich schon für eine Norwegische Waldkatze gehalten, aber dass ich wie eine aussehe ist reiner Zufall. Tatsächlich kenne ich meinen Vater nicht, aber meine Mama hatte ebenfalls ein langes Fellhaar. Nur war sie im Gegensatz zu mir schneeweiß.

Nachfolgend habe ich meine Lebensgeschichte aufgeschrieben. Oben rechts von meinem Bild siehst Du einzelne Stationen und Ereignisse aus meinem Leben.

Links von meinem Bild sind ein paar interessante Links zu Seiten, die nicht nur mit meiner Krankheit CNI (Chronische Niereninsuffizienz) zu tun haben. Diese öffnen sich in einem neuen Fenster/Tab.

Babyzeit

Geboren wurde ich am 10. Mai 1992. Für Euch Menschen war es wohl ein besonderer Tag, denn Ihr habt Eure Mütter beschenkt und verwöhnt.

Ich war glücklich bei meiner Mama. Mit mir kamen noch 3 weitere Kätzchen auf die Welt. Wir waren ein richtig bunter Wurf. Zwei von uns waren sandfarbene Kurzhaaris, eins war wie meine Mama schneeweiß, mit langem Fell und dann ich, eine graue Maus.

Wir wohnten in einem großen Haus mit einem noch größeren Garten herum. Sobald wir unsere Augen und Ohren benutzen konnten, nahm uns unsere Mama überallhin mit. Und je munterer wir wurden, desto mehr machten wir auch auf eigener Pfote kleinere Ausflüge bis an den Gartenzaun.

Eines Tages kam ein Mann unseren Dosi besuchen und der zeigte uns Kleine dem fremden Mann. Der hat sich uns angeschaut und gestreichelt, aber ich wollte nicht. Ich traue keinem Fremden und das hat sich bis heute so gehalten!

Unser Dosi und der Mann haben miteinander vereinbart, dass dieser mein weißes Geschwisterchen und mich abholen kommen würde, wenn wir unsere Mama nicht mehr brauchen würden. Der fremde Mann sagte noch etwas von "Salz und Pfeffer". Meinte er uns damit?
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Entführung

Eines Tages, meine Geschwister und ich waren inzwischen etwa 12 Wochen alt, kam der fremde Mann tatsächlich wieder. Aber er brachte auch sein Weibchen mit zwei Menschlein mit. Eins konnte schon laufen und war mit uns ganz zärtlich und behutsam. Das andere Menschlein krabbelte herum und fand uns überhaupt nicht interessant. Das war mir ganz recht, denn ich mag keinen Trubel.

Doch plötzlich wurde ich mit meinem sandfarbenen Bruder zusammen in den Korb gesetzt, den die fremden Menschen mitgebracht hatten. Mein schneeweißes Geschwisterchen verschwand schon ein paar Tage vorher. Unser Dosi erklärte den Fremden, dass wahrscheinlich ein Spaziergänger mein weißes Geschwisterchen mitgenommen hätte, denn es war jedem gegenüber so zutraulich.

Die Fremden haben den Korb über uns abgedeckt und sind mit uns fortgegangen. Und unser Dosi hat nichts dagegen unternommen!

Wir sind eine halbe Ewigkeit im Auto gefahren und haben fürchterlich nach unserer Mama geweint. Die Fremden haben versucht, uns zu trösten. Sie haben uns erklärt, dass sie nun ab sofort unsere Dosen aufmachen würden. Und sie gaben uns Namen. Mein Bruder hieß ab sofort Simba und mich nannten sie Minka.

Das größere der kleinen Menschlein hatte uns im Korb die ganze Zeit auf ihrem Schoß und achtete darauf, dass wir nicht heraus sprangen. Und sie tröstete uns, aber wir wollten zu unserer Mama zurück!
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Unser neues Zuhause

Endlich war die Fahrt zu Ende. Ich spürte, wie wir mit dem Korb fortgetragen wurden. Wohin brachte man uns?

Dann wurde das Tuch vom Korb genommen und die Menschen versuchten uns aus selbigem heraus zu locken. Der Mann hob uns heraus und zeigte uns unsere Katzentoilette. Puh, das haben wir gebraucht!

Zu Fressen gab es auch, aber wir wollten nichts wie weg hier! Aber die Tür war verschlossen! Keine Chance, dass unsere Mama uns finden würde oder wir zu ihr eilen könnten. Also haben mein Bruder und ich uns hinter das Sofa verzogen. Dort haben wir uns ganz eng aneinandergekuschelt und geschlafen.

Die Menschen waren wirklich lieb. Sie haben uns ganz in Ruhe gelassen. Die beiden großen Menschen haben darauf geachtet, dass die beiden Kleinen nicht zu uns hinter die Couch krochen. Aber alle vier haben immer wieder über die Lehne nach uns geschaut.

Am Abend sind mein Bruder und ich wieder munter geworden. Wir hatten Hunger, aber Mama war nicht da. Mein Bruder war mutiger als ich - er ist einfach losmarschiert, um für uns etwas Fressbares zu finden.

Die Menschen waren ganz verzückt, als sie erst Simba, dann mich hinter dem Sofa hervortapsen sahen. Aber sie sind auf Abstand geblieben. Wieder haben die beiden Großen darauf geachtet, dass ihre Kinder uns nicht zu nahe kamen.

Nachdem wir uns unsere Bäuchlein vollgeschlagen haben, sind wir wieder hinter das Sofa verschwunden. Dort haben wir miteinander gespielt und gerauft, bis wir wieder müde waren. Natürlich haben wir uns wieder eng aneinander gekuschelt und wir waren echt froh, dass wir einander hatten.
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Unsere Dosis

Das Wort "Dosi" leitet sich von "Dosenöffner" her. Ein Hund hat seinen Herrn, aber wir Katzen machen die Menschen zu unseren Dienern. Sie dürfen uns das Futter reichen und wenn es uns genehm ist, dann fressen wir es. Wenn nicht, dann solltest Du einmal sehen, was unsere Dosis alles anstellen, aus Angst, wir könnten verhungern! Es macht riesigen Spaß, einen auf verhungernde Katze zu machen und wenn Dosi einem endlich den Napf hinstellt, pikiert weg zu gehen - um dann erneut zu betteln und zu schmachten. Seit neuestem kann ich das besonders gut, aber dazu an anderer Stelle mehr.

Zurück zu unseren neuen Dosis... Als wir in unser neues Zuhause kamen, lebten dort der große Dosi, damals 32 Jahre alt, seine Frau Dosine, 31 Jahre und ihre beiden Kleinen. Das Mädchen-Dosi war knapp 5 Jahre und der Kleinste war 1½ Jahre jung. Ihn haben wir aber nicht als Dosi betitelt, denn er hat uns lange Zeit nicht gefüttert.

Mit den Dosis hatten wir echt Glück. Sie haben uns zu nichts gezwungen und uns nie gegen unseren Willen festgehalten oder hochgehoben. Gerade in der Anfangszeit haben sie sich zwar mit uns im Zimmer aufgehalten, aber wir hatten letztendlich das Sagen. Wenn wir wach waren und miteinander gerauft haben, haben die Menschen uns immer wieder mit einem Bändel gelockt.

Simba war wie immer der Mutigere. Ich wollte gerne nur mit ihm raufen und herumtollen, aber er hat sich auf das Spiel mit dem Bändel, das die Menschen hin und her zappeln ließen, eingelassen. Ich habe mich erst getraut, als ich gesehen habe, wie viel Spaß Simba hatte. Die Menschen haben dieses Spiel niemals dazu misbraucht, uns zu packen und zwangszustreicheln. Uns streicheln wollten sie gerne, aber immer wenn sich uns eine Hand näherte, sind wir weggesprungen. Anfangs... Irgendwann hat Simba sich von den Menschen anfassen und streicheln lassen. Und die Menschen waren entzückt, als er anfing mit ihren Händen zu raufen. Ich war lieber vorsichtig, aber nach ein paar Tagen habe auch ich zu den Dosis Vertrauen gefasst.
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Sturm und Drang

Schon eine Woche nach unserem Einzug traute Simba sich, das Zimmer zu verlassen. Ich wollte nicht allein bleiben und bin ihm dicht auf den Fersen gefolgt. Wir kamen in den Flur, der sich unter unseren Pfoten plötzlich hart und kalt anfühlte.

Anfangs sind wir bei jedem Geräusch sofort wieder in unser Zimmer gerannt, aber schon bald haben wir uns im ganzen Haus umgeschaut. Mann, was machte es Spaß, treppauf, treppab Fange zu spielen und uns zu verstecken! Und geschlafen haben wir auch schon lange nicht mehr hinter dem Sofa. Dort war es zwar wegen dem Teppichboden nicht hart zu liegen, aber in den Betten von den Dosis war es viiiiel weicher und gemütlicher! Am liebsten lagen wir im Bett des kleinsten Menschlein, denn dort mussten wir nicht so weit hoch springen. Aber wenn der Kleine in sein Bett wollte, hat er uns mit seinen Patschhändchen im Fell gepackt und aus seinem Bett gezerrt.

Nachts waren wir munter. Wir haben im ganzen Haus Fange gespielt. Äußerst praktisch war, dass alle Zimmertüren offen standen, auch die in den Schlafräumen. Wir sind über das Bett der großen Dosis auf die Fensterbank und dort wieder zurück über das Bett ins nächste Zimmer gehechtet. Die Dosis sind jedesmal hochgeschreckt und der Dosi hat gebrüllt. Uns hat das nicht gestört - kurze Zeit später haben wir uns wieder über das Bett gejagt. Hätten wir das lieber gelassen, denn plötzlich mussten wir die Nächte in der Waschküche verbringen.

Eines Tages stand auf einmal die Tür offen, durch die wir niemals gehen durften. Die Dosi-Kinder gingen hindurch und Dosine lockte uns, ihr zu folgen. Wieder war es Simba, der sich traute, aber mir klopfte das Herz bis zum Hals. Wir durften in den Garten! Ich wollte schon eine ganze Weile auf dem Rasen herumtollen und Mäuse fangen, aber als es endlich so weit war, da hatte ich doch großen Schiss! Simba erkundete den Garten, aber ich habe mich anfangs nicht von der großen Dosine weg getraut. Aber dann hat die Neugier gesiegt...

Wir durften aus dem Haus, wann immer wir wollten. Dazu stellten wir uns miauend an die Terrassentür, bis uns jemand hinaus ließ. Wollten wir wieder ins Haus, saßen wir vor der Haustür und warteten, bis uns jemand auf machte. Im Sommer war es praktischer, denn dann konnten wir ungehindert hinaus und herein gehen, weil die Terrassentür ständig offen stand.

Mit 7 Monaten wurden wir kastriert. Danach gingen Simba und ich immer öfter unsere eigenen Wege.
Ich habe mich meistens draußen aufgehalten und bin nur zum Fressen nach Hause gekommen. Geschlafen habe ich draußen unter irgendwelchen Büschen. Nur wenn es geregnet hat und kalt war, habe ich mich im Haus aufgehalten.
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Simbas Unfall

Am liebsten rannten wir vor einem ankommenden Auto über die Straße. Aber einmal hat es den Simba böse erwischt. Ich war nicht dabei, ich weiß nur, dass mein Bruder eines Morgens ins Haus kam, nein, humpelte. Dosine sah, dass er an der Innenseite des hinteren Schenkels eine klaffende Wunde hatte. Sie ist mit ihm sofort zum Tierarzt gefahren, der die Wunde nähen musste. Simba hatte wohl bei dem Unfall einen Schock erlitten, der eine Blutung der Wunde verhinderte.

Von da an rannten wir nicht mehr über die Straße, sondern rückwärts in die Hecken, wenn wir ein Auto kommen sahen.
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Mohrle

Eines Tages, Simba und ich waren etwa 1 Jahr alt, kamen die beiden Dosinen mit einem pechschwarzen Wollknäuel auf dem Arm nach Hause. Als sie den Knäuel auf den Boden setzten, bewegte es sich. Simba näherte sich dem Wesen vorsichtig, aber ich habe sofort einen Buckel gemacht und gefaucht. Ich dulde keine andere Katze neben mir! Mag sie von mir aus noch ein Baby sein, ich habe das Viech nicht eingeladen!

Aber ich musste mich damit abfinden, dass wir nun zu dritt waren. Der Neuzugang war ein Mädchen und hieß Mohrle. Die Dosinen haben sie beim Milchholen auf dem Bauernhof entdeckt. Meine große Dosine wollte schon immer eine pechschwarze Katze haben, aber diese Katze war ein Teufel, sage ich Dir! Sie war überhaupt nicht ängstlich und sie hat sich immer als Erste auf den Fressnapf regelrecht gestürzt. Simba hat Kopf an Kopf mit ihr gefressen, aber ich habe abgewartet. Der Teufel hat aber jedesmal alles radikal weggefressen, als gäbe es kein Morgen mehr.

Meine große Dosine hat wenigstens dafür gesorgt, dass ich nicht verhungern muß. Sie hat entweder den schwarzen Teufel aus der Küche gesperrt, wo ich in Ruhe mein Futter zu mir nehmen durfte, oder Mohrle wurde ins Wohnzimmer gesperrt, bis Simba und ich satt waren.

Am meisten hasste ich es, wenn diese Katze uns das Futter von unserem Maul weg klaute. Das nennt man doch buchstäblich Mundraub! Mohrle war gierig, das war kaum zu glauben! Ein richtiger Bauerntrampel, sage ich Dir! Wir, Simba und ich, waren dagegen etwas Besseres, denn immerhin kamen wir ursprünglich aus einer Rechtsanwaltsfamilie.

Mohrles Lieblingsbeschäftigung war, uns aus dem Hinterhalt auf den Rücken zu springen. Simba hat daraufhin mit ihr gespielt und gerauft, aber ich habe mich mit der Bauerskatze nie anfreunden können. Ich weigerte mich, mit ihr zu fressen, ich suchte mir immer einen anderen Schlafplatz, wenn sie sich zu Simba und mir legte. Was sage ich da... sie legte sich nicht zu, sondern auf uns! Quer über uns drüber!

Die Katzentoilette habe ich auch nicht mehr benutzt - ich habe meine Geschäfte nur noch draußen erledigt. Nur im Winter, wenn wir alle drei die Nächte in der Waschküche verbringen mussten, da habe ich wohl oder übel ins Waschbecken oder in die Ecken gemacht. Nein, die Toilette wollte ich partout nicht mit dieser Katze ohne Manieren teilen!
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Simbas Verschwinden

Als Simba und ich 2 Jahre alt waren, wurden Simbas Ausflüge immer ausgiebiger. Morgens musste unsere Dosine immer länger nach ihm rufen, bis er nach Hause kam. Aber er fraß nur etwas, um danach sofort wieder nach draußen zu verschwinden.

Unsere Dosine machte sich Sorgen um ihn und rief den Tierarzt an. Dieser erklärte ihr, dass Kater manchmal anfangen zu streunen und zu verwahrlosen. In solchen Fällen helfe es, den Kater ein paar Tage im Haus einzusperren und ihn mit besonders vielen Streicheleinheiten zu verwöhnen, damit er sich seines Zuhauses wieder sicher wäre.

Und so hat es Dosine dann gemacht. Sie und die anderen Dosis haben Simba nicht mehr hinausgelassen, mochte er noch so sehr klagen und miauen. Bald hat er aber sein vergebliches Mühen eingesehen und stattdessen viel geschlafen.

Bald war er wieder ganz der Alte und durfte wie früher hinaus.

Ein paar Wochen später gingen unsere Dosine und ihre Kleinen weg. Auch am Abend kamen sie nicht zurück. Stattdessen wurden wir von Dosines Freundin gefüttert und in die Waschküche gesperrt. Am nächsten Morgen hat uns der Dosi wieder heraus gelassen und gefüttert. Unsere Dosine und ihre Kleinen waren immer noch nicht nach Hause gekommen.

So ging es Tag für Tag. Entweder wurden wir von Dosi oder von Dosines Freundinnen (Mutter und Tochter) gefüttert, aber Dosine selbst blieb fort.

Simba fühlte sich ohne Dosine gar nicht wohl. Er fing wieder zu streunen an und manchmal blieb er sogar über Nacht weg. Er blieb immer länger fort, aber keinen interessierte es. Dosine hatte ja immer gesagt, dass sie niemals Katzen in ein Haus oder eine Wohnung sperren würde, sie respektierte immer unseren Freiheitsdrang.

Plötzlich waren sie wieder da... Dosine und die Kinder. Sie war unendlich traurig, lief gleich in der Nachbarschaft herum und rief nach Simba. Er war nun schon seit 2-3 Wochen verschwunden. Dosine hat die Hoffnung, dass Simba wieder heimkäme, lange nicht aufgegeben. Gleichzeitig hoffte sie für ihn, dass ihm nichts zugestoßen sei und er sich nur ein neues Zuhause gesucht hat...
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1. Umzug

Eines Tages fingen die Dosis an, ihr Hab und Gut in Kartons zu verpacken. Sie sprachen vom "umziehen". Wie? Was? Was meinen sie damit? Na Hauptsache, sie packen meine Lieblingsschlafplätze nicht weg. Aber Mohrle dürfen sie gerne in so einen Karton stopfen und wegbringen, da hätte ich nichts dagegen gehabt! Wie schnell sich mein Wunsch erfüllen sollte, merkte ich bald...

Zu diesem Zeitpunkt war ich inzwischen 4 Jahre alt und Mohrle hatte 3 Lenze auf ihrem Buckel. Simba war immer noch nicht aufgetaucht. Nach 2 Jahren glaubte niemand mehr so recht an seine Rückkehr...

Als das meiste aus den Schränken in Kartons verpackt war, nahm die kleine Dosine plötzlich Mohrle in ihre Arme und weinte bitterlich. Sie heulte, dass sie "ihr Mohrle" nicht hergeben wolle, denn immerhin hatte sie den schwarzen Teufel ausgesucht und nach Hause getragen.

Die große Dosine erklärte ihrer Kleinen, dass es mit mir und Mohrle zusammen in der neuen Wohnung mit Sicherheit nicht gut gehen würde. Die Dosis müssten uns 5 Wochen lang in der Wohnung einsperren, damit wir sie als unser neues Zuhause annehmen würden. Aber ich sei ja so mäkig, dass ich die Katzentoilette nicht akzeptieren würde, wenn Mohrle davor drin gewesen wäre. Die neue Wohnung wäre komplett mit Teppichboden ausgelegt.

Dosi konnte Mohrle genauso wenig leiden wie ich und so entschied er, dass ich mit dem Recht der Älteren bleiben durfte. Also hat Dosine meine Rivalin in der Katzenkiste zu einer Frau gefahren, die für Mohrle ein schönes Zuhause vermitteln wollte.

Als Dosine wieder zurück kam, hatte sie Tränen in den Augen. Sag nur, ihr ist die Trennung von diesem Bauerntrampel schwer gefallen...
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Mein neues Reich

Jetzt weiß ich, was die Dosis mit "umziehen" gemeint hatten. Eines Tages kamen Leute und sie und Dosi räumten erst alle Kartons und dann auch noch alle Möbel in einen großen Lastwagen. Mir war das ein zu großer Trubel und deshalb habe ich mich verkrochen. Hinaus durfte ich aber nicht. Stattdessen aber in die Waschküche.

Dann wurde ich in die Katzenkiste gepackt und in Dosines Auto getragen. Das konnte nur eins bedeuten: Wir fahren zum Tierarzt! Immer, wenn ich in diese Kiste gesperrt werde, fahren wir zum Tierarzt. Dann heule ich auf dem ganzen Weg bis zur Praxis.

Aber wir sind nicht zum Tierarzt gefahren. Es ging genau in die entgegengesetzte Richtung. Und die Fahrt dauerte lange. Viel länger als ich jemals zuvor gefahren worden bin. Mann, was habe ich gejammert. Meine beiden Dosinen haben die ganze Fahrt versucht, mich zu beruhigen, aber ich wollte nur nach Hause.

Endlich, eeendlich waren wir angekommen. Die kleine Dosine hat mich in die neue Wohnung getragen, in der unsere Möbel standen. Unsere Möbel! Es war wie zu Hause, aber doch war alles so fremd.

Meine Dosis haben mich aus der Kiste heraus gelassen und ich durfte mir alle Zimmer anschauen. Natürlich haben sie mir aber zuerst mein Katzenklo gezeigt. Ja, es war meins, mit meinem Streu drin.

In der Nacht habe ich laut geweint, denn da in der Fremde haben die Dosis alle Türen in ihre Schlafzimmer zu gemacht. Ich fühlte mich soooo einsam. Jetzt hätte ich sogar Mohrle ertragen, aber sie kam ja nicht mit uns mit. Also habe ich ganz laut gerufen und geweint. Plötzlich kam der Dosi aus einer Tür und schrie mich an, ich solle endlich mein Maul halten. Ich bin sehr erschrocken und habe mich traurig in meinen Kratzbaum verzogen.

Mit der Zeit gewöhnte ich mich an mein neues Zuhause. Es war groß und ich hatte viel Platz zum Dösen und Spielen. Aber ich hatte niemanden mehr zum Spielen außer den Dosis. War ich früher eine richtige Rührmichnichtan, so wurde ich jetzt doch etwas schmusig. Wenn Dosine zum Fernsehen in ihrem Sessel lümmelte, habe ich mich zu ihr gelegt und mich von ihr streicheln lassen.

Nach 5 Wochen, es war ein sonniger und sommerlich warmer Frühlingstag, ließ Dosine die Wohnungstür offen und lockte mich, ihr zu folgen. Ich war ganz aufgeregt. Wohin gingen wir? Wir sind zuerst die Treppen hinabgestiegen. Ein Stockwerk tiefer ging es dann endlich in den Garten. Zuerst habe ich mich ganz vorsichtig umgeschaut und alles genau beschnuppert. Aber dann konnte ich mich nicht mehr bremsen - ich bin vor Freude quer über den Hof des Nachbarn gerast. Hin und her und einen Baum hoch, gleich wieder hinunter, im Zicktack über den Hof, wieder den Baum hoch und hinunter. Ich konnte es nicht fassen, dass ich wieder an der frischen Luft war.

Von nun an durfte ich jeden Tag hinaus. Dosine musste zwar jedesmal mit hinunter gehen, um mir die Tür in den Garten zu öffnen, aber ich glaube, das hat sie gern gemacht. Um mich wieder herein zu lassen, musste sie wieder hinunter gehen. Manchmal saß ich schon im Regal des Schuppens und habe meine Dosine schon sehnsüchtig erwartet, aber manchmal habe ich Dosines Lockrufe einfach überhört. Manchmal wollte ich sogar über Nacht nicht nach Hause, aber ich glaube, das war meiner Dosine gar nicht recht. Morgens kam sie immer schon ganz früh, um mich herein zu lassen und sie hat sich jedesmal riesig gefreut, mich zu sehen. Natürlich habe ich mich auch gefreut. Ein bisschen auf Dosine, was ich ihr durch einmal um ihr Bein streichen auch gezeigt habe. Aber viel mehr habe ich mich auf mein Frühstück gefreut! Mit drei Sätzen war ich in der Wohnung oben und an meinem Futternapf.

Aber dann wollte ich plötzlich nicht mehr hinaus. Meine Dosis hätten die Tür aushängen können, ich habe die Wohnung nicht mehr verlassen. Natürlich haben sich meine Dosis den Kopf zerbrochen, aber ich habe es ihnen nie verraten. Sie haben vermutet, dass ich in der Nacht zu vielen anderen Katzen begegnet sein muß. Meine Dosis kennen meine Abneigung anderen Katzen gegenüber und dass ich ihnen gerne aus dem Weg gehe. Nur, was mache ich, wenn ein Artgenosse mich hartnäckig verfolgt? Dann bleibe ich lieber in der Wohnung.

Doch lange habe ich es in der Wohnung nicht ausgehalten. Nach ein paar Wochen zog es mich wieder ins Freie, aber ich blieb von nun an selten länger als 2 Stunden draußen. Oder ich blieb wieder wochenlang ganz in der Wohnung. Schade, dass es keinen Balkon gab, denn ich glaube, dann wäre ich gar nicht mehr hinaus gegangen...

Achja, eine Sache war da noch. Ich hatte gehofft, meine Dosine würde es nie erfahren... Wenn sie mich in den Garten ließ, bin ich oftmals durch ein offenes Fenster gesprungen. Dort stand ein großes, weiches Bett, in das ich mich hineingelegt habe. Doch leider konnte ich niemals mal so richtig lange darin schlafen, denn immer kam eine Frau herein und schrie vor Schreck, wenn sie mich gesehen hat. Und ich bin jedesmal vor Schreck aus dem Fenster wieder hinaus gesprungen. Die Frau hat meiner Dosine wohl gestanden, dass sie Angst vor Tieren hätte. Das war mir egal... was hatte sie auch so ein weiches Bett!
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Tierarztsuche

Eines Tages fing ich an, in der Wohnung auf herumliegende Wäschestücke zu pinkeln. Immer öfter hatte ich den Drang und mir reichte es nicht auf die Katzentoilette. Dosine schimpfte mit mir und wunderte sich sehr über meine plötzliche Unsauberkeit. Einmal habe ich in ihren Wäschekorb gepinkelt. Da war frisch gewaschene Wäsche drin. Mindestens drei Maschinen voll.
Meine Dosine wäre gerne mit mir zu unserem Tierarzt gefahren, aber der war jetzt weit weg.

Nun war guter Rat teuer! Wo ist der nächste liebe Tierarzt? Dosine hat die Gelben Seiten durchgeblättert und sich für einen im Nachbarort entschieden. Der Anruf ergab, dass der eigentliche Tierarzt wegen Kehlkopfkrebs gerade im Krankenhaus wäre und die Praxis von anderen Tierärzten notfallmäßig besetzt sei. Meiner Dosine war meine Gesundheit erst einmal das Wichtigste, also sind wir hingefahren. Dort erwartete uns eine Tierärztin, die in die von uns mitgebrachte Urinprobe einen Teststreifen hielt: hochgradige Blasenentzündung.

Den Urin hat meine Dosine übrigens mit einem fiesen Trick bekommen. Sie hat mich einfach ins Bad gesperrt. Meinen Katzenkorb hat sie noch mit hineingestellt, aber sonst nichts. Doch... mein Futter und Wasser. Aber alle Wäsche und Handtücher hat sie aus dem Bad entfernt. Von Zeit zu Zeit hat sie nach mir geschaut, mich gestreichelt und mit ihren Augen das Bad abgesucht.

Nach einer Weile konnte ich nicht mehr... ich pieselte in die Badewanne. Es kamen nur ein paar Tropfen, aber mit Blut vermischt. Als meine Dosine das gesehen hatte, hatte sie einen sehr erschrockenen Gesichtsausdruck. Sie hat den Urin mit einer Spritze aufgezogen, den Stöpsel aus dem Abfluss gezogen und den restlichen Urin weggespült. Ich war inzwischen schon lange aus dem Bad geflüchtet.

Die Tierärztin hat mich abgehört und mir den Bauch abgetastet. Dabei erzählte sie etwas von "viel trinken" und dass ich mit Sicherheit Nierensteine hätte, so schlimm, wie die Blasenentzündung wäre.

Meine Dosine bekam für mich Antibiotika und Spezialfutter mit. Dieses Futter solle die Steine abbauen.

Zu Hause hat mir Dosine gleich von dem Futter gegeben. Hmmmm, das schmeckte lecker!

Dosine hat sich bei Dosi beschwert, dass das Futter vier Mal so teuer sei wie das, das sie sonst immer für mich kaufen würde. Aber meine Gesundheit war es ihr wert.

Dosine hat von da an immer auf Wasser im Napf geachtet.

Ich weiß nicht, wie viele Tage vergangen waren, dass wir zur Kontrolluntersuchung wieder in die Praxis gefahren sind. Diesmal war der Tierarzt selbst da. Zum Sprechen musste er immer einen Finger auf seinen Hals drücken, aber der Mann machte einen energischen und kompetenten Eindruck.

Meine Dosine erzählte ihm, was seine Kollegin alles gemacht und gesagt hätte und er wollte die Bilder von den Nierensteinen sehen. Dosine hatte aber keine, weil keine gemacht worden waren. Der Tierarzt wunderte sich, wie seine Kollegin ohne Röntgen oder Ultraschall Steine feststellen könne und machte ein Bild von meinen Nieren. Nein, da war kein einziger Stein zu sehen! Also gab es auch das leckere Futter nicht mehr.

Wir sollten später nochmal zu einer weiteren Kontolluntersuchung vorbeikommen, aber meine Dosine suchte lieber nach einem dauerhaften Tierarzt für mich. Also hat sie wieder die Gelben Seiten befragt.

Die Tierärztin aber, die meine Dosine ausgesucht hatte, war furchtbar. Schon im Wartezimmer hatte ich furchtbare Angst. Dann wurden wir endlich aufgerufen. Meine beiden Dosinen haben mich aus meiner Kiste geholt, aber ich hatte solche Angst, dass ich in die Hose... ääääh... auf den Tisch einen Haufen braunen Brei setzte. In diesem Moment kam die Tierärztin mit ihrer Helferin im Schlepptau herein, blieb aber bei der Tür abrupt stehen. "Was ist das denn für eine Sauerei? Machen Sie das mal sauber!" sagte sie zu ihrer Helferin und rauschte hinaus.

Die Assistentin war nett. Ihr schien der Auftritt der Chefin peinlich zu sein. Und uns war mein Malheur äußerst unangenehm.

Kurz darauf kam die Tierärztin wieder zurück und untersuchte mich. Sie war kalt wie ein Fisch. Ich mochte sie überhaupt nicht. Zum Glück erklärte sie mich für genesen.

Wieder aus der Praxis draußen hat mir meine Dosine versprochen, dass wir da nie wieder hingehen würden. Meiner Meinung nach brauche ich gar keinen Arzt, aber mich fragt ja keiner!

Meine Dosine hat eine Nachbarin, die einem Kater gehört, gefragt und die empfahl ihr einen wirklich lieben Tierarzt. Natürlich hat meine Dosine mich sofort zu ihm geschleppt. Sie faselte da etwas von "impfen"...

Dieser Tierarzt war wirklich ein Lieber. Er hat nach der Begrüßung ganz freundlich gefragt, was denn dem "Mäuschen" fehlen würde. Ihr hättet meine Dosine sehen sollen... sie geriet total aus dem Häuschen! Unser Tierarzt, den wir vor dem Umzug hatten, nannte uns Katzen auch immer "Mäuschen". Das hat meine Dosine dem neuen Tierarzt erzählt und der fragte nach dem Namen des Kollegen. Welch ein Zufall, die beiden kannten sich aus der Studienzeit!

Wir hatten endlich unseren Tierarzt gefunden!
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Dehydriert

Nach ein paar Monaten merkte meine Dosi, dass ich immer mehr schlief und immer weniger fraß. Richtig wach war ich gar nicht, ich kam ihr eher wie benebelt vor. Also brachte sie mich wieder zum Tierarzt, der schnell feststellte, dass ich dehydriert (ausgetrocknet) war. Um das festzustellen, hat er mein Fell im Nacken nach oben gezogen und wieder losgelassen. Mein Fell ist nur ganz langsam wieder in die Ausgangsposition gegangen. Außerdem stellte er bei mir Fieber fest. Er schlug eine Infusion vor. Dummerweise musste Dosine für 2 Tage zu einem Seminar, Dosi war selten zu Hause und der Betreuungsperson für Dosis Kinder wollte meine Dosine nicht auch noch eine kranke Katze zumuten. Also sollte ich für 2 Tage in der Praxis stationär aufgenommen werden.

Ich verstand die Welt nicht mehr. Warum ging Dosine ohne mich weg? Ich wurde in eine Box gesperrt und sollte das mir fremde Klo benutzen. Gut, gepieselt habe ich, aber meinen Haufen habe ich nicht hergegeben!

Der Tierarzt war wirklich ganz lieb zu mir, aber ich wollte nach Hause! Einmal habe ich es fast geschafft! Ich bin am ihm vorbei zur Tür geflitzt. Bis zur Eingangstür bin ich gekommen, aber die war zu. Mist! Der Tierarzt und seine Frau haben mich eingefangen und wieder in die Box gesperrt. Der Doc sagte später zu meiner Dosine, es wäre ungewöhnlich, dass Katzen an einem Menschen vorbei abhauen. Eher würden sie rückwärts gehen. Dosine staunte nicht schlecht, denn sie dachte alle Katzen würden wie ich am "Feind" vorbei rennen und sich nicht in ein Eck drängen lassen.

Der Tierarzt erzählte noch eine Besonderheit über mich. Er hatte es der Dosine nie geglaubt, dass ich alles, was Medikamente enthält, verschmähe. Mich zu entwurmen war immer eine Tortur. Aber nun durfte er es selbst erleben. Er hatte nämlich in mein Futter etwas Rizinusöl gemischt, dass ich ihm endlich einen Haufen in die Katzentoilette setzen solle. Der Ultraschall - oder war es das Röntgen? - hat gezeigt, dass mein Darm schon sehr voll war und es wurde Zeit, dass ich ihn entleerte. Ich habe aber das Rizinusöl gemerkt und das Futter nicht mehr angerührt. Von wegen geruchs- und geschmacksneutral... ich rieche jeden Braten!

Als meine Dosine mich abholen kam, erzählte ihr der Tierarzt, dass er mir das Rizinusöl mit der Spritze direkt ins Maul gegeben hat und Dosine solle darauf achten, dass ich zu Hause den Haufen machen würde.

Kaum waren Dosine und ich aus der Ortschaft draußen, da konnte ich nicht anders... puuuuh, im Auto hat es plötzlich gestunken! Der Haufen war ja auch riesig, den ich gemacht habe!

Zu Hause ging es mir gleich viel besser. Ja, ich war tatsächlich wieder zu Hause! Und ich hatte schon Angst, meine Dosis hätten mich abgegeben.

Meine Dosine tut jetzt seitdem in mein Nassfutter immer noch einen Schluck Wasser dazu. Gerade so viel, dass das Futter nicht untertaucht. Wenn nämlich das Wasser das Futter ganz bedeckt, dann tu ich so, als ob da gar kein Napf dastehen würde und bettle, was das Zeugs hält. Dosine gießt dann das Wasser wieder ein wenig ab und dann haue ich rein. Oder auch nicht. Dosine hat das immer kalt gelassen. Sie sagte, wenn ich Hunger hätte, würde ich das schon fressen. Außerdem stand für mich immer ein Schälchen mit Trockenfutter bereit und das mochte ich lieber als das Nassfutter.
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2. Umzug

Die Streitigkeiten zwischen Dosi und Dosine wurden immer häufiger und eines Tages zog Dosi aus. Meiner Dosine schien es nicht viel auszumachen. Abends, wenn ihre Kinder eingeschlafen waren, ist sie ausgegangen. Eines Nachts kam sie mit einem Kerl wieder. Den mochte ich gar nicht! Er blieb gleich 3 Tage hier, aber ich habe alle seine Versuche, sich bei mir einzuschleimen, rigoros abgeblockt.

Ein paar Wochen später war er wieder für ein paar Tage zu Besuch. Ich mochte ihn immer noch nicht und daher habe ich mich von ihm weder streicheln noch füttern lassen. Selbst die Leckerlis habe ich aus seiner Hand niemals gefressen!

Die Kinder meiner Dosine mochten den Mann auch nicht und da wir 3 unserer Dosine sehr wichtig waren, hat sie sich von dem Mann wieder getrennt. Recht so... zum Schmusen hat sie ja mich!

Eines Tages, ich war inzwischen 7½ Jahre alt, wurden wieder unsere Sachen aus den Schränken in Kartons gepackt und dann diese und die Möbel in einen LKW gebracht. Aha, wir ziehen also um. Dosine erklärte der kleinen Dosine, dass es nötig wäre, weil die Wohnung ohne den Dosi zu groß und zu teuer sei.
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Klein, aber mein

Die neue Wohnung, in der wir jetzt noch sind, ist wesentlich kleiner als unsere vorherige. Aber sie hat einen Balkon! Und auf den darf ich, sooft ich will. Im Sommer schlafe ich auch gerne auf dem Balkon. Dort steht nämlich mein alter Kratzbaum, den ich in der Wohnung gar nicht nutzen wollte. Aber auf dem Balkon, da wetze ich meine Krallen dran und da schlafe ich auch ab und zu. Noch lieber mag ich es aber, wenn meine Dosine mir einen geschlossenen Karton auf den Balkon stellt, in dem gerade eine katzengroße Öffnung drin ist. Darin schlafe ich dann an heißen Sommertagen stundenlang.

Ganz früh am Morgen hat meine Dosine mich manchmal ins Treppenhaus gehen lassen. So habe ich herausgefunden, dass außer uns noch 5 weitere Familien wohnen. Wir wohnen ganz oben im 2. Stock. Unter uns die Kinder sind so laut und wenn ich sie höre, überlege ich es mir mit dem Hinausgehen sofort anders. Aber über unserer Wohnung, da halte ich mich gerne auf, denn da ist der Dachboden. Ganz allein für mich! Für wen denn sonst, denn bisher habe ich da oben noch nie jemanden angetroffen...

Mein 1. Freigang war herrlich! Auch diesmal ist meine Dosine bei mir geblieben und ich habe jeden Grashalm und den Busch neben der Haustür genau beschnuppert. Irgendwann war es der Dosine zu langweilig und sie ging ins Haus zurück. Ich wollte aber nicht allein draußen bleiben, also bin ich ihr gefolgt.

Am nächsten Tag war Dosine in der Waschküche. Ich durfte sie begleiten. Ich habe mir die Kellerräume sehr genau angeschaut, während Dosine mit der Wäsche beschäftigt war. Plötzlich hörte ich sie rufen und locken, aber ich ließ mir erst einmal Zeit. Doch dann habe ich mich bequemt nachzuschauen, was sie von mir wollte. Sie war noch immer in der Waschküche - und da war das Fenster offen! Ich traute der Sache nicht, aber Dosine ermunterte mich, aus dem Fenster auf die Wiese zu springen. Ja, das war klasse!

Doch plötzlich saß er da und blinzelte mich nur an mit seinen freundlichen Augen. Ein cremefarbener Kater, der im Nachbarhaus wohnte, wie wir später erfuhren. Er hörte auf den Namen Jake und verhielt sich mir gegenüber immer wie ein Gentleman. Er wollte meine Freundschaft. Und ich? Ich wollte einfach meine Ruhe haben. Aber egal, wohin ich flüchtete, er blieb immer in meiner Nähe. Sogar ins Haus ist er mir gefolgt, der Schlingel! Aber in die Wohnung kam er nicht herein. Meine Wohnung! Mein Reich!

(Dosines Anmerkung: Jake musste im Jahre 2006 eingeschläfert werden, weil er Krebs hatte, der bereits gestreut hatte. Wir sind darüber sehr traurig, denn Jake war ein bildhübscher und vor allem sehr freundlicher Kater.)

Auch hier am jetzigen Wohnort bin ich oftmals lieber im Haus geblieben. Draußen sind zu viele Geräusche, die mich erschrecken. Und je älter ich werde, desto häuslicher werde ich. Meine Dosis können alle Türen offen lassen, mich lässt das kalt! Ich verkrieche mich lieber auf meinen Stuhl unter dem Tisch oder ins Bett meiner kleinen Dosine.

Aber spätabends, wenn alle im Haus schlafen, dann geht meine Dosine mit mir vor die Haustür. Das liebe ich ganz besonders und da bin ich sofort hellwach! Und solange sie draußen bleibt, bleibe ich es auch. Meine Dosine überlässt aber mir die Entscheidung, wann wir wieder in unsere Wohnung gehen. Und die fälle ich spätestens, wenn diese neugierige Katze (Jakes Nachfolger, eine bunte Kätzin) auftaucht. Ich weiß nicht, was sie von mir will. Sie schleicht immer auf mich zu und ich weiß nicht, ob sie nur mit mir spielen will oder Streit sucht. Ich will es auch gar nicht wissen und renne sofort ins Haus zurück, sobald ich diese Katze sehe.
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Tierklinik

Seit unserem Umzug Ende 1999 in unsere jetzige Wohnung waren meine Dosinen mit mir einmal zur Impfung bei unserem Tierarzt. Aber die Fahrt dorthin dauerte sehr lange und ich hasse Autofahrten. Das wollte mir meine Dosine ersparen, genauso wie einen erneuten Tierarztwechsel. Da ich nur noch sehr selten, und wenn, dann höchstens ein paar Minuten, hinausgehe, hat meine Dosine beschlossen, die Impferei ganz einzustellen. Immerhin lässt sie sich selbst ja auch nicht alle Jahre gegen Mumps, Masern und Röteln impfen.

Ich war also 7 Jahre lang kerngesund und quietschfidel. 7 Jahre lang musste ich in keinem Auto mitfahren. Als Dosine Ende 2007 einen Verkehrsunfall erlitt, war ich froh, dass ihr nichts passiert war. Wer hätte mir die Dosen aufgemacht, wenn sie ausgefallen wäre? Aber ihrem Auto jammerte ich keine Träne nach.

Im Januar 2008 stellten meine Dosinen fest, dass ich immer öfter mein Nassfutter verweigerte, obwohl ich offensichtlich am Verhungern war. Da ich schon seit dem Sommer nichts mehr trinke, war es meinen Dosinen wichtig, dass ich wenigstens das Nassfutter zu mir nahm. Aber ich habe mich manchmal lieber an das Trockenfutter gehalten. Nur blöd, dass ich es immer öfter wieder erbrechen musste. Dies geschah hauptsächlich nachts. Und danach hatte ich am Morgen zwar Hunger, aber keinen Appetit. Meiner Dosine kam das Ganze irgendwie spanisch vor. Also hat sie in der Praxis unseres Tierarztes angerufen, denn er machte auch in Stuttgart Hausbesuche, und dabei erfuhr sie, dass unser Tierarzt gerade wenige Tage vorher unerwartet verstorben war.

Sie und die kleine Dosine, die inzwischen so groß wie meine große Dosine ist und auch schon Auto fahren darf, haben beschlossen, von einem Freund das Auto auszuleihen und mit mir in die nahe Tierklinik zu fahren.

Schon früh am Morgen hatten wir einen Termin. Meine Dosinen frühstückten, aber mir gaben sie nichts zu futtern. Nüchtern sollte ich in die Tierklinik kommen.

Dort die Tierärztin war eine ganz Liebe. Sie hat mich erst an ihrer Hand schnuppern lassen, bevor sie mich untersucht hat. Trotzdem habe ich mich gewehrt und mir unter anderem nicht ins Maul schauen lassen. Die Ärztin schlug vor, dass meine Dosinen mich bis zum frühen Nachmittag dort lassen sollten. Man wollte mich mit Ultraschall untersuchen und Blut und Urin abnehmen. Im 1. Blutbild, das sie im eigenen Labor auswerten konnten, stellte man fest, dass ich viel Zucker im Blut hatte. Auch im Urin war viel Zucker. Meine Schilddrüse war leicht vergrößert und ich hatte leichte Untertemperatur.

Als meine Dosinen mich wieder abholen kamen, sagte die Ärztin ihnen, dass in meinem Körper eine Entzündung sein müsse. Deshalb sollte ich Antibiotika bekommen. Die Ultraschalluntersuchung hat ergeben, dass mein Körper frei von Tumoren wäre. Meine Organe wären unauffällig, nur die Nieren und die Leber wollte man noch genauer untersuchen. Genauso meinen Pankreas (Bauchspeicheldrüse).

Dann endlich durfte ich mit meinen Dosinen nach Hause. Dort habe ich mit ihnen ganz doll geschmust und anschließend ein halbes Sheba-Schälchen vertilgt. Die Antibiotikatablette hat mich nicht vom Schlemmen abgehalten. Danach habe ich auch noch ein wenig vom normalen Nassfutter vertilgt. Hach, war es schön, wieder zu Hause zu sein!

Am nächsten Tag hatte ich immer weniger Apptetit. Erst spätabends habe ich wieder einigermaßen ordentlich gefuttert. Schade, dass Dosine mir das Trockenfutter weggenommen hat, denn das hätte ich ganz gerne gefressen - auch wenn ich es hinterher wieder erbreche.

Noch einen Tag später habe ich wieder ganz normal meine Mahlzeiten zu mir genommen. Mann, hatte ich Hunger!

Am 5. Tag nach meiner Vorstellung in der Tierklinik habe ich gar keinen Hunger gehabt. Dosine war ganz besorgt und bettelte, ich möge doch wenigstens einen Happen hinunterzwingen, sonst müsse sie mir die Antibiotikatablette mit Hilfe einer Spritze verpassen. Aber wenn ich nicht will, dann will ich nicht. Und so hat Dosine mit ihrem Sohn zusammen ihre Drohung wahr gemacht.

Zwei Stunden später hatten wir den Salat. Ich musste erbrechen. Immer und immer wieder. Mindestens 10-12 Mal. Es wollte gar nicht mehr aufhören. Meine Dosine war dem Weinen nahe und hat in der Tierklinik angerufen. Dort sagte man, wir sollten sofort vorbeikommen.

In der Klinik stellte man fest, dass ich schon am Austrocknen war und so wurde ich stationär aufgenommen. Ich bekam erst einmal eine Antibiotikaspritze und eine Infusion. Diese hat sich auf meine Nierenwerte positiv ausgewirkt. Aber ganz gut waren sie immer noch nicht.

Am nächsten Tag ging es mir wieder etwas besser. Dank der Medizin, die man mir gab, musste ich nicht mehr erbrechen. Dennoch wollte ich nicht so recht fressen. Aber das musste ich auch nicht, denn ich wurde nochmal mit Ultraschall untersucht. Blut und Urin musste ich auch wieder abgeben. Ein Teil meines Blutes wollte man für eine genaue Pankreasuntersuchung in die USA schicken. Und dann hat man meine Niere auf ihre Funktionalität hin untersucht. Mir wurde ein Kontrastmittel verabreicht, das zeigen sollte, wie gut die Nieren noch arbeiten.

Sie haben gar nicht mehr aufgehört, mich zu untersuchen. Ich sollte noch eine Nacht länger bleiben, damit sie eine Endoskopie meiner Speiseröhre, meines Magens und ein Stück weit in meinen Darm machen konnten. Außerdem wollte die Tierärztin noch FIV und FeLV ausschließen, die ebenfalls eine Ursache für mein Erbrechen sein könnten.

In der Nacht habe ich ordentlich viel gefuttert. Und die Katzentoilette habe ich auch benutzt. Sowohl für das "Kleine" als auch für das "Große". Und geschmust habe ich! Mit der Ärztin und den Pflegerinnen.

Nach der Endoskopie durfte ich endlich wieder nach Hause. Als ich meine Dosine sah, habe ich mich sehr gefreut. Da die kleine Dosine arbeiten musste, hat ihr Onkel uns nach Hause gebracht.

Was habe ich mich gefreut! Ich bin durch die ganze Wohnung, sprich: durch das ganze Wohnzimmer gelaufen. Ja, mein Sofa stand noch da. Und mein Stuhl. Und auch mein Kratzbaum, alles war da! Nichts hat sich verändert!

Zum Glück musste der Bruder meiner großen Dosine sofort weiter, denn jetzt wollte ich erst schmusen. Ich konnte gar nicht mehr genug bekommen. Meine Dosinen haben für mich eine tolle Fellbürste und von der wollte ich immer und immer wieder gestriegelt werden.

Fressen wollte ich aber nicht. Natürlich musste ich aufgrund meiner akuten Nierenentzündung weiterhin die Antibiotikatabletten nehmen, aber wenn ich keinen Appetit hatte... Aber als meine Dosinen in ihren Betten waren, da habe ich den Napf ratzfatz leer gemacht. Gefrühstückt habe ich dann auch gut.

In den nächsten Tagen ging es mir mir bergauf - bergab. 2 Tage lang hatte ich so gut wie nichts gefressen und dafür viel geschlafen. Dann plötzlich hatte ich tierisch Hunger und fraß alle 2 Stunden etwas. Aber am meisten Hunger hatte ich auf Gras. Nur gab es so etwas bei uns in der Wohnung nicht. Also habe ich von einer Zimmerpflanze gefressen - und gleich wieder erbrochen. Meine Dosine ist daraufhin noch spätabends mit mir vor die Haustür gegangen. Dort gibt es viel Gras und davon habe ich erst einmal ordentlich viel gefressen.

Danach ging es mir so gut, dass ich den Napf komplett leer gemacht habe. Seitdem geht meine Dosine nach Möglichkeit täglich mit mir vor die Haustür. Ich genieße diese Ausflüge, auch wenn ich meistens nur in der Nähe meiner Dosine bleibe.
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Diagnose CNI

In der Klinik musste meine Dosine für mich viel Geld liegen lassen. Nicht, dass sie es bereut hätte, aber nach einem Gespräch mit einer Bekannten, die im Besitz zweier Kater ist, verstärkte sich ihr Wunsch nach einem Tierarzt, der sich mehr auf sein Urteilsvermögen als auf alle Geräte der Welt verlässt. Also hat sich meine Dosine umgehört. Ausgerechnet in der Apotheke empfahl man ihr einen Tierarzt, der wirklich gut in seinem Fach sein soll.

Meine Dosine hat umgehend, also nur 3 Tage nach meiner Entlassung aus der Klinik, Kontakt mit dem Tierarzt aufgenommen. Die Praxis machte auf sie einen organisierten Eindruck und so kam es, dass ich dort Patientin wurde. Meine Dosine hat auch sofort dafür gesorgt, dass die Klinik alle Berichte und Laborergebnisse an diesen neuen Tierarzt schicken sollte. Gleichzeitig hat sie sich für mich einen Termin geben lassen, denn mir ging es wieder einmal sehr schlecht.

Meine beiden Dosinen haben mich wieder in die Katzenkiste gelockt und mit mir das Haus verlassen. Wir waren erst einmal knappe 5 Minuten zu Fuß unterwegs. Dann haben wir gewartet. Es war frisch an jenem Morgen, aber zum Glück schien die Sonne schön warm. Plötzlich kam ein großes Etwas angefahren. Meine Dosinen erklärten mir, dass wir jetzt Bus fahren würden. Ich klagte den Leuten mein Leid, aber alles, was sie sagten, war: "Süüüß..."

Zum Glück sind wir nach weiteren knappen 5 Minuten wieder ausgestiegen. Aber jetzt war es laut. Ein Auto nach dem anderen LKW brauste haarscharf an uns vorbei. Nach nochmal 5 Gehminuten war es endlich wieder ruhiger - wir waren in der Praxis angekommen.

Nach endlosen Warteminuten kamen wir endlich dran. Der Tierarzt nannte mich zwar nicht "Mäuschen", aber er verbreitete soviel Ruhe und Sicherheit, dass ich mich geduldig von ihm untersuchen ließ. Er durfte sich sogar in Ruhe meine Zähne und Zahnfleisch anschauen. Da war alles in Ordnung.

Der Verdacht "CNI" schwebte im Raum. Nur lagen die endgültigen Testergebnisse der Tierklinik noch nicht vor. Um sich ein Bild von meinen aktuellen Nierenwerten zu machen, nahm der Tierarzt mir etwas Blut ab. Auch dabei habe ich mich kaum gewehrt. Beide Dosinen waren bei mir, also konnte mir nichts passieren. Und beide haben mir "Pfötchen gehalten".

Die Nierenwerte waren besser als der Tierarzt befürchtet hatte. Woher dann meine Fressunlust kam, konnte er sich auch nicht erklären. Er wollte die Laborberichte aus der Klinik abwarten.

Diese kamen noch in der gleichen Woche. Jetzt steht es definitiv fest, dass ich an CNI leide. Diese Krankheit ist nicht heilbar, aber man kann ihr Fortschreiten mit nierenschonender Ernährung und homöopathischen Mitteln verzögern.
Außerdem sind mein Magen und mein Pankreas entzündet. Daher mein Erbrechen und meine zeitweilige Appetitlosigkeit. Der Tierarzt verordnete mir spezielle nierenschonende Nahrung, die es nur bei ihm gibt, und Tabletten. Reneel für die Nieren und Gastrosel zum Binden der Magensäure.

Zum Glück sind meine Nierenwerte nicht gravierend hoch, so dass ich mit der Krankheit ganz gut leben kann. Ich fühle mich gut und solange ich Bäume ausreißen hochklettern kann, habe ich nicht vor, ins Regenbogenland zu gehen.

Ich bin von Beruf Katze, was heißt, dass ich schlafen, dösen, spielen, fressen, schmusen und manchmal auch zicken können muss. Mehr brauche ich nicht zum (Über-)Leben. Daher interessieren mich Mediziner und ihre Diagnosen überhaupt nicht. Aber ich weiß ja, wie Ihr Menschen seid und deshalb habe ich für Euch die Laborwerte abgetippselt.
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© Gise, März 2008
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